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Aus der Sicht unseres Gehirns "verschmelzt" die digitale Tarnung einer Person nicht mit der umgebenden Landschaft, sondern entzieht einen künstlichen Effekt als ob der Mensch seinen Körper verliert. Für das Gehirn ist digitale Tarnung "unbequem", also versucht das Gehirn die Tarnung nicht zu bemerken. In diesem Fall reicht es nicht aus, die Pixel willkürlich auf den Stoff abzubilden. Die Erstellung eines effektiven digitalen Schemas ist keine leichte Aufgabe. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wahl der Farben und die Besonderheiten der Struktur des menschlichen Auges.

Betrachten wir die am Anfang des Artikels erwähnte UCP-Tarnung. Alle digitalen Tarnungen enthalten zwei visuell-logische Schichten: Mikromuster (Pixel) und Makromuster (die Form der Flecken, gebildet durch Pixel). Wenn der Maßstab des Makromusters zu klein ist (wie es bei UCP), dann entsteht ein optisches Phänomen der "Isoluminanz" (isoluminance). Sein Sinn ist, dass ein genau gestaltetes Tarnmuster zu einer hellen Masse wird. Als Ergebnis ist eine Person nicht nur gut sichtbar, sondern zieht auf der Landschaft die Aufmerksamkeit auf sich.

Ein weiterer fataler Fehler des UCP war die Abwesenheit der schwarzen Farbe. Offizielle Personen begründeten dies dadurch, dass es in der Natur keine schwarze Farbe gibt. Dies ist jedoch völlig falsch: schwarze und braune Farben sind extrem wichtig für die Darstellung des Schattens. Daher verwendet man zum Beispiel, in der Tarnung US4CES (der vierte Finalist im Programm Camouflage Improvement Effort) die sogenannte "Konturbeleuchtung" ((boundary luminanc). Das sind dünne schwarze Linien um das Makro- und Mikromuster herum. Diese Linien zwingen unsere Augen die Tarnungen als dreidimensionale Objekte wahrzunehmen.

Ohne diese Pseudofarben hätte das Muster seine Tiefe verloren und würde als zweidimensional wahrgenommen werden.